Computerspiel- und Internetabhängigkeit

Diagnostik, Ätiopathogenese, Therapie und Prävention

 

Projektzeitraum

01.06.2010 – 29.02.2016

ProjektmitarbeiterInnen

PD Dr. Florian Rehbein (Projektleiter)

PD Dr. Thomas Mößle

Dr. Nadine Jukschat

Dr. Eva-Maria Zenses

Dr. Paula Bleckmann

Finanzierung

Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Eigenmittel

Kooperationspartner

Bündnis Mediensucht Paderborn 

Projektbeschreibung

In dem multimethodalen, interdisziplinären Forschungsprojekt werden die Ursachen, der Verlauf und die Verbreitung (Prävalenz) von Computerspielabhängigkeit sowie die klinische Relevanz weiterer Formen psychischer Abhängigkeit in Zusammenhang mit der Nutzung interaktiver Unterhaltungsmedien untersucht.

Das Projektdesign berücksichtigt dabei sowohl quantitativ- als auch qualitativ-methodische Zugänge, die eng aufeinander bezogen werden. Gegenstand des quantitativen Untersuchungsteils ist eine längsschnittliche Untersuchung von Medienabhängigkeit an Schüler(inne)n 7. bis 10. Klassen sowie eine deutschlandweite Repräsentativuntersuchung in der Altersgruppe von 16 bis 49 Jahren. Gegenstand der qualitativen Untersuchungsmodule sind vertiefende Interviews mit normal spielenden, exzessiv spielenden, abhängigkeitsgefährdeten und abhängigen Spielern sowie eine strukturelle Analyse einschlägiger Spieltitel nach spielimmanenten Abhängigkeitsmerkmalen.

Mittels der im Projekt gewonnen Expertise soll ein diagnostischer Standard zur Erfassung von Medienabhängigkeit entwickelt werden, der seine Entsprechung in den klinischen Klassifikationssystemen findet. In diesem Zusammenhang soll als Weiterentwicklung der Computerspielabhängigkeitsskala KFN-CSAS-II ein mehrdimensionales, adaptives Diagnostikum entwickelt werden, mit welchem das Vorliegen abhängiger Mediennutzung im Einzelfall abgeklärt werden kann. Weiterhin sollen aus den Projektergebnissen Handlungsleitlinien für den Jugendschutz entwickelt werden, damit Merkmale, die auf ein besonderes psychotropes Abhängigkeitsrisiko einzelner Angebote hindeuten, im Rahmen des Alterseinstufungsverfahrens von Computerspielen berücksichtigt werden können.

Projektbezogene Publikationen

Jukschat, Nadine (2017). (Sehn-)Sucht Computerspiel. Bedingungen der Entstehung und Verstetigung abhängiger Computerspielpraxis: ein rekonstruktiver Ansatz. Weinheim: Beltz Juventa.

Rehbein, F., Kleimann, M., & Mößle, T. (2010). Prevalence and Risk Factors of Video Game Dependency in Adolescence: Results of a German Nationwide Study. CyberPsychology & Behavior, 13 (3), 269-277.

Baier, D. & Rehbein, F. (2010). Computerspielabhängigkeit bei Jugendlichen. In Dittler, U. & Hoyer, M. (Hrsg.), Zwischen Kompetenzerwerb und Mediensucht. Chancen und Gefahren des Aufwachsens in digitalen Erlebniswelten aus medienpsychologischer und medienpädagogischer Sicht (243-266).München: kopaed.

Baier, D., & Rehbein, F. (2009). Computerspielabhängigkeit im Jugendalter. In C. J. Tuly (Ed.), Multilokalität und Vernetzung: Beiträge zur technikbasierten Gestaltung jugendlicher Sozialräume (pp. 139-155). Weinheim: BeltzJuventa.

Rehbein, F., & Borchers, M. (2009). Süchtig nach virtuellen Welten? Exzessives Computerspielen und Computerspielabhängigkeit in der Jugend. Kinderärztliche Praxis, 80(3), 42-49.

Rehbein, F., Kleimann, M., & Mößle, T. (2009). Computerspielabhängigkeit im Kindes- und Jugendalter. Empirische Befunde zu Ursachen, Diagnostik und Komorbiditäten unter besonderer Berücksichtigung spielimmanenter Abhängigkeitsmerkmale. Zweiter Forschungsbericht zum gemeinsamen Forschungsprojekt des Bundesministerium des Innern und des KFN (Nr. 108). Hannover: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen.

Rehbein, F., Kleimann, M., & Mößle, T. (2009). Computerspielabhängigkeit im Kindes- und Jugendalter. Empirische Befunde zu Ursachen, Diagnostik und Komorbiditäten unter besonderer Berücksichtigung spielimmanenter Abhängigkeitsmerkmale. Die Psychiatrie, 6 (3), 140-146.