Workshop zu Partnerschaftsgewalt in Familien mit Kindern

Am 17.Juni fand im Rahmen des Projektes “Partnerschaftsgewalt in Familien mit Kindern – Was passiert nach einer polizeilichen Wegweisungsverfügung?” der durch das Projektteam und Anja Stiller und Carolin Neubert organisierte und digital ausgetragene Praxis-Workshop statt. Ziel der Veranstaltung war es, die Ergebnisse des seit Herbst 2017 laufenden und von der Deutschen Kinderhilfe e.V. finanzierten Forschungsprojektes den teilnehmenden Praktiker*innen, die vor allem aus der Beratung, Kinder- und Jugendhilfe und Polizei zu uns kamen, zur gemeinsamen Diskussion der Ergebnisse einzuladen.
Der Workshop war geprägt von einer sehr lebendigen Debatte, die viele Schieflagen und Probleme im Feld Jugendamtsarbeit bei kindlicher Zeug*innenschaft bei Partnerschaftsgewalt betonte. Allen voran waren sich die Praktiker*innen einig: Gelungener Kinderschutz lebt vor allem von interprofessioneller Kooperation, klaren Zuständigkeiten und überregionalen Leitlinien. Auch wird eine noch klarere Haltung zum Thema Partnerschaftsgewalt und dessen Konsequenz für Kinder eingefordert, die sich bspw. auch in der gesellschaftlichen Thematisierung niederschlägt und mehr Ressourcen in die präventive Arbeit investiert. Innerhalb der Abschlussdiskussion, in der die Frage im Raum stand, wohin die Praxis gehen soll, entwarfen wir gemeinsame Utopien darüber, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, damit nach Vorfällen partnerschaftlicher Gewalt Hilfeverläufe für alle Beteiligten als gelungen beschrieben werden können. Neben strukturellen Änderungsforderungen und der Forderung nach flächendeckender Umsetzung der Istanbul-Konvention, stand der Wunsch nach einer klaren Ansprechperson für das Kind im Fokus, die sich dessen Bedürfnissen annimmt und dazu beiträgt, dass sich betroffenen Kinder gehört und verstanden fühlen.

Im Anschluss an den Workshop werden die Ergebnisse durch das Projektteam systematisiert und in den voraussichtlich Ende August erscheinenden Abschlussbericht integriert. Diesem folgt voraussichtlich im Herbst eine Broschüre mit Handlungsempfehlungen an die Praxis, die bundesweit verteilt werden soll.