Straffreiheit für Straftaten von Opfern des Menschenhandels?
Gemeinsam mit Prof. Dr. Joachim Renzikowski von der Uni Halle/Wittenberg hat das KFN eine Studie zum bisher wenig beleuchteten Non-Punishment-Prinzip (NPP) durchgeführt. Nach diesem Prinzip sollen Betroffene von Menschenhandel unter bestimmten Voraussetzungen nicht wegen Taten, die sie in der Menschenhandelssituation begangen haben, bestraft werden. Die Studie fragt nach der Umsetzung des NPP in Recht und Praxis, die Besonderheit besteht in der Verbindung einer rechtsdogmatischen Analyse und einer rechtstatsächlichen Untersuchung der Anwendungspraxis. Im Ergebnis stellen die Autor*innen eine bislang unzureichende Umsetzung des im internationalen Recht wurzelnden NPP fest; die Arbeit mündet daher in eingehend begründete Vorschläge für gesetzliche Änderungen.
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