Gemäß BKA-Bundeslagebild zur Gewalt gegen Einsatzkräfte hat die Zahl an Gewalttaten 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Dabei stieg die Zahl der Angriffe gegen Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes um 13.7 % bzw. 8.4 % im Vergleich zum Vorjahr. Doch innerhalb der Feuerwehr werden Gewaltvorfälle in Einsätzen eher selten offiziell gemeldet. Es ist anzunehmen, dass besonders die schwerwiegenden Fälle gemeldet werden, sodass verbale Übergriffe oder weniger schwerwiegende Formen physischer Gewalt (z.B. anrempeln, schubsen) dabei aus dem Blickfeld geraten. Auch wenn diese im Einzelfall weniger gravierend erscheinen mögen, ist durchaus denkbar, dass sie besonders bei wiederholtem Auftreten signifikante Auswirkungen haben könnten.
In Kooperation mit der Stadt Hannover führt das KFN eine quantitative Dunkelfeldbefragung aller haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Hannover durch. Um Ursache- und Wirkungszusammenhänge in Bezug auf die Folgen und Bewältigung von Gewaltvorfällen untersuchen zu können, soll es zwei Erhebungszeitpunkte im Abstand von sechs Monaten geben. Es sollen einerseits Prävalenzen und Widerfahrenskontexte ermittelt und andererseits grundlegende Annahmen zum individuellen und institutionellen Umgang mit Gewaltvorfällen sowie deren Folgen für Gesundheit und Beruf bzw. Ehrenamt überprüft werden. Abschließend werden konkrete Handlungsempfehlungen für weitere Präventions- und Interventionsmaßnahmen generiert.
Zwei unserer Mitarbeiterinnen waren bereits für eine Podcast-Aufzeichnung bei der Feuerwehr Hannover zu Gast. Das Ergebnis steht Mitgliedern der Feuerwehr in ihrem Intranet zur Verfügung.
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