Die Studie untersucht, ob sich der Zusammenhang zwischen den wahrgenommenen rechtsextremen Einstellungen der Eltern und denen der Jugendlichen verändert, wenn die Jugendlichen Kontakt zu ethnischen Minderheiten haben. Dabei ist die Annahme, dass dieser Kontakt dazu führt, dass Jugendliche, die extremen politischen Überzeugungen, die sie möglicherweise von ihren Eltern übernommen haben, hinterfragen. Die Analyse von Daten einer repräsentativen Schüler*innenbefragung in siebten und neunten Klassen zeigt zunächst, dass ein höheres Maß an wahrgenommenen rechtsextremen Einstellungen der Eltern mit einer stärkeren Neigung zu eigenen rechtsextremen Einstellungen bei Jugendlichen einhergeht. Es zeigt sich jedoch auch, dass Jugendliche, die mit Angehörigen ethnischer Minderheiten befreundet sind, weniger mit den rechtsextremen Einstellungen ihrer Eltern übereinstimmen. Es wurde kein Effekt festgestellt, wenn Jugendliche lediglich Kontakt zu Personen aus ethnischen Minderheiten hatten.

 

Haselbach, S., Beckmann, L., Kliem, S. & Krieg, Y. (2023).  Ethnic Minority Contact and the Similarities between Adolescent-Reported Parental and Self-Reported Far Right-Wing Attitudes. J Child Fam Stud. https://doi.org/10.1007/s10826-023-02755-1