Ergebnisse des Niedersachsensurveys 2022 veröffentlicht

 

Im Jahr 2022 hat das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) bereits zum fünften Mal die repräsentative Dunkelfeldstudie zur Jugendkriminalität durchgeführt. Hierbei wurden 8.539 Schüler*innen der neunten Klasse zu Täter*innen- und Opferschaft in Bezug auf Eigentums- und Gewaltdelikte befragt. Die Untersuchung erstreckte sich zudem auf verschiedene individuelle und soziale Bedingungsfaktoren sowie andere Formen abweichenden oder risikoreichen Verhaltens, darunter der Konsum von Alkohol und Drogen sowie das Mitführen von Waffen. Auch extremistische Orientierungen und Verhaltensweisen wurden erfasst.

Die Analyse des Dunkelfelds der Jugendkriminalität zeigte im Vergleich zu den hellfeldbasierten Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) in Niedersachsen teilweise deutliche Unterschiede auf. Die in der PKS festgestellten Zunahmen von Sachbeschädigungen, Raubüberfällen und Körperverletzungen konnte der Niedersachsensurvey nicht bestätigen. Insbesondere bei Körperverletzungen zeigte sich sogar ein rückläufiger Trend. Der im Hellfeld erkennbare Rückgang bei Schwarzfahren und Drogenhandel deckt sich hingegen mit den Ergebnissen des Niedersachsensurveys und deutet auf einen tatsächlichen Rückgang dieser Delikte hin. Im Gegensatz dazu lassen die übereinstimmenden Trends von zunehmenden Ladendiebstählen auf einen realen Anstieg der Kriminalitätsrate in dieser Deliktkategorie schließen. Mögliche Ursachen für die unterschiedlichen Ergebnisse werden im Bericht diskutiert.

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