Diagnostik, Ätiopathogenese, Therapie und Prävention
Projektzeitraum |
01.06.2010 – 29.02.2016
ProjektmitarbeiterInnen |
PD Dr. Florian Rehbein (Projektleiter)
Finanzierung |
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Eigenmittel
Kooperationspartner |
Projektbeschreibung |
In dem multimethodalen, interdisziplinären Forschungsprojekt werden die Ursachen, der Verlauf und die Verbreitung (Prävalenz) von Computerspielabhängigkeit sowie die klinische Relevanz weiterer Formen psychischer Abhängigkeit in Zusammenhang mit der Nutzung interaktiver Unterhaltungsmedien untersucht.
Das Projektdesign berücksichtigt dabei sowohl quantitativ- als auch qualitativ-methodische Zugänge, die eng aufeinander bezogen werden. Gegenstand des quantitativen Untersuchungsteils ist eine längsschnittliche Untersuchung von Medienabhängigkeit an Schüler(inne)n 7. bis 10. Klassen sowie eine deutschlandweite Repräsentativuntersuchung in der Altersgruppe von 16 bis 49 Jahren. Gegenstand der qualitativen Untersuchungsmodule sind vertiefende Interviews mit normal spielenden, exzessiv spielenden, abhängigkeitsgefährdeten und abhängigen Spielern sowie eine strukturelle Analyse einschlägiger Spieltitel nach spielimmanenten Abhängigkeitsmerkmalen.
Mittels der im Projekt gewonnen Expertise soll ein diagnostischer Standard zur Erfassung von Medienabhängigkeit entwickelt werden, der seine Entsprechung in den klinischen Klassifikationssystemen findet. In diesem Zusammenhang soll als Weiterentwicklung der Computerspielabhängigkeitsskala KFN-CSAS-II ein mehrdimensionales, adaptives Diagnostikum entwickelt werden, mit welchem das Vorliegen abhängiger Mediennutzung im Einzelfall abgeklärt werden kann. Weiterhin sollen aus den Projektergebnissen Handlungsleitlinien für den Jugendschutz entwickelt werden, damit Merkmale, die auf ein besonderes psychotropes Abhängigkeitsrisiko einzelner Angebote hindeuten, im Rahmen des Alterseinstufungsverfahrens von Computerspielen berücksichtigt werden können.