Projektzeitraum |
01.04.2020 – 31.12.2023
Projektmitarbeitende |
Projektbeschreibung |
Ein wesentlicher Faktor bei der Resozialisierung von inhaftierten Straftäter*innen ist ein gelungener Übergang von der Haft in die Freiheit. Zu diesem Zweck wurde in den vergangenen Jahren die Organisation und Gestaltung dieses Übergangs vermehrt in den Blick genommen. Das sogenannte Übergangsmanagement ist dabei weitaus mehr als eine reine Entlassungsvorbereitung (Maelicke, 2003, 2009). Es bezeichnet eine fallbezogene und fallübergreifende Verknüpfung verschiedener Behandlungs- und Fördermaßnahmen innerhalb des Vollzuges mit der vollzugsexternen Reintegrationshilfe für (ehemalige) Gefangene, die eine enge Kooperation zwischen Justizbehörden, Einrichtungen der Straffälligenhilfe und kompetenten Dritten voraussetzt (vgl. Wirth, 2014). Ziel dieses Konzeptes ist die nachhaltige Verbesserung der Qualität der Haftentlassung und die Unterstützung der effektiven Zusammenarbeit sowie die gezielte und strukturierte Begleitung der Haftentlassenen.
Um die Bedarfe und die Sicht der (ehemaligen) Gefangenen in Bezug auf das Übergangsmanagement zu erfassen, führt das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen eine zweimalige schriftliche Befragung der Klient*innen durch – einmal kurz vor der Entlassung und einmal ca. sechs Monate nach der Entlassung. Befragt werden sollen die Personen, die während des halbjährigen Erhebungszeitraums aus einer niedersächsischen Justizvollzugsanstalt zur Bewährung oder in Führungsaufsicht entlassen werden oder die nach der Entlassung Kontakt zu einer Anlaufstelle für Straffällige haben. Neben der Erfassung der Unterstützungsbedarfe und der Inanspruchnahme verschiedener Angebote und Maßnahmen im Rahmen des Übergangsmanagements soll auch untersucht werden, welche persönlichen Ziele sich die Gefangenen für die Zeit nach der Entlassung setzen. Basierend auf den Ergebnissen sollen Stärken sowie Verbesserungsmöglichkeiten des Übergangsmanagements identifiziert werden.