Ein Gutachten für den Zuwanderungsrat der Bundesregierung
Projektzeitraum |
2003 – 2004
Projektmitarbeiter |
Dipl.-Medienwiss. Sven Petersen
Finanzierung |
Zuwanderungsrat der Bundesregierung
Eigenmittel
Projektbeschreibung |
Im Herbst 2003 wurde das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge damit beauftragt, für den im Oktober 2004 vorgelegten ersten Bericht des Sachverständigenrates für Zuwanderung und Integration ein Gutachten zu erarbeiten. Dessen Themenstellung lautete “Probleme der Kriminalität bei Migranten und integrationspolitische Konsequenzen”. Ursprünglich hatten wir hierzu eine Sekundäranalyse zum aktuellen Forschungsstand mit einem Umfang von etwa 40 bis 60 Seiten geplant. Im Zuge der Arbeit an diesem Text wurde dann jedoch deutlich, dass wir zu verschiedenen Fragestellungen befriedigende Antworten nur dann würden vorlegen können, wenn wir ergänzende Datenanalysen durchführen. Teilweise konnten wir dabei Einzeldatensätze der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) einbeziehen, die uns dankenswerterweise vom Landeskriminalamt Niedersachsen zur Verfügung gestellt wurden. Hinzu kommen Berechnungen anhand der Daten von Aktenanalysen und Schülerbefragungen des KFN. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen leiten wir im letzten Kapitel Folgerungen dafür ab, wie Staat und Gesellschaft zu einer besseren Integration von Migranten beitragen können und setzen uns mit den Perspektiven und Problemen auseinander, die aus der EU-Osterweiterung erwachsen.
Während der Arbeit an der Expertise ergaben sich vor allem die folgenden Fragen: Warum ist die Gesamtzahl ausländischer Angeklagter in Deutschland zwischen 1993 und 2003 um etwa ein Fünftel zurückgegangen? Wie ist es zu erklären, dass parallel dazu die Zahl der ausländischen Strafgefangenen um etwa 70 Prozent zugenommen hat? Aus welchen Gründen treten männliche junge Ausländer und Aussiedler sehr viel häufiger mit Gewalttaten in Erscheinung als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht? Wie können Staat und Gesellschaft zu einer besseren Integration von Migranten beitragen?