Reaktionen westlicher Staaten auf sexualisierte Kriegsgewalt

 

Projektzeitraum

01.01.2025 – 31.12.2027

Projektmitarbeitende

Dr. Anne-Kathrin Kreft

Dr. Karin Johansson Schaftenaar (Universität Uppsala, Hauptantragstellerin)

Finanzierung

Vetenskapsrådet/ Swedish Research Council

KFN

Projektbeschreibung

Im Jahr 2008 verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine wegweisende Resolution, die sexuelle Gewalt in Konflikten als ernsthaftes internationales Sicherheitsproblem anerkannte. Dieser Schritt leitete weltweite Bemühungen ein, diese Gewalt zu bekämpfen und die Opfer zu unterstützen. Hierzu gehören eine Reihe von UN-Resolutionen, die Schaffung neuer Institutionen und verschiedene Initiativen. In den letzten Jahren jedoch sind zunehmend besorgniserregende Anzeichen für einen Rückzug von diesen globalen Anstrengungen zu beobachten. Einige UN-Mitglieder, insbesondere solche mit einer anti-feministischen Agenda, entziehen sich explizit den internationalen Bestrebungen. Auch Länder, die sich früher aktiv für die Bekämpfung sexueller Kriegsgewalt eingesetzt hatten, zeigen nun Zeichen eines Rückzugs. Die wissenschaftliche Forschung hat diese Trends bislang unzureichend untersucht und wir verstehen ihr Ausmaß und ihre Auswirkungen noch nicht vollständig.

Das vorliegende Projekt hat daher drei zentrale Fragestellungen: 1) Wie wird das weltweite Engagement zur Verhinderung sexueller Kriegsgewalt in Frage gestellt? 2) Wie reagieren Länder, die starke Befürworter der Prävention sexueller Kriegsgewalt waren (wie Schweden und Deutschland), auf diesen Widerstand? 3) Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf globale Bemühungen zur Bekämpfung sexueller Kriegsgewalt? Durch die Analyse politischer Entscheidungen, öffentlicher Erklärungen, Staatshaushaltsdaten, Befragungs- und Interviewdaten wollen wir wertvolle Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger*innen und Wissenschaftler*innen liefern.