Kriminologisches Kolloquium

04. November 2025, 18:00 - 19:30 Uhr

Wir laden Sie herzlich zu unserem nächsten Kriminologischen Kolloquium am 04. November 2025 um 18 Uhr ein

Künstliche Intelligenz und qualitativ-rekonstruktive Forschung
in der Kriminologie: Was kann sie (nicht)?

Gegenstand des Vortrags:

Der Einsatz von KI-gestützten Tools wird in der qualitativen Sozialforschung seit einiger Zeit lebhaft diskutiert – zwischen methodischer Skepsis, pragmatischer Nutzung und der Suche nach neuen heuristischen Möglichkeiten. Nach einer kurzen Aufarbeitung zentraler Positionen der qualitativen Forschungscommunity zum Verhältnis von KI und rekonstruktiver Methodologie richtet der Vortrag den Fokus auf die besonderen Herausforderungen im Feld der Kriminologie sowie der Soziologie sozialer Probleme und sozialer Kontrolle. Hier stehen Forschende in besonderem Maße vor forschungsethischen Dilemmata: der Schutz hochsensibler Daten, die Gefahr von Bias und Reproduktion gesellschaftlicher Stigmata, sowie die Möglichkeit, dass wissenschaftliche Praxis selbst unbeabsichtigt Kontroll- und Überwachungslogiken verstärkt. Der Vortrag fragt daher nicht nur danach, was KI in der qualitativ-rekonstruktiven Forschung leisten kann – sondern ebenso, wo die method(olog)ischen und forschungsethischen Grenzen verlaufen.

Teilnahmevoraussetzungen:

Für Ihre Teilnahme ist eine Anmeldung über unser Online-Formular erforderlich. Den Teilnahmelink erhalten Sie direkt nach der Anmeldung, sodass diese auch noch sehr kurzfristig erfolgen kann. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Teilnahmebescheinigung wird auf Wunsch ausgestellt und in den Tagen nach der Veranstaltung per E-Mail zugesandt. Das Kriminologische Kolloquium des KFN wird in mehreren Bundesländern, u.a. in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, im jeweiligen justizministeriellen Geschäftsbereich Strafgerichte und Staatsanwaltschaften als anerkannte Fortbildungsveranstaltung geführt. Darüber hinaus wird die Teilnahme an der Veranstaltung als Fortbildungsleistung von verschiedenen Anwaltskammern und als föderale Weiterbildung zur Fachpsychologin bzw. zum Fachpsychologen für Rechtspsychologie anerkannt.

Bisherige Themen
  • Die unvermeidbare Ersatzfreiheitsstrafe – warum manche Menschen nicht zu erreichen sind (PD Dr. Nicole Bögelein & Jana Meier)
  • Der Kauf von Emotionen – Glücksspiele und ihre Risiken (Dr. Tobias Hayer)
  • Psychisch erkrankte Menschen in Haft: Welchen Beitrag kann die Forschung leisten? (Prof. Dr. Johannes Fuß)
  • Gender-based online violence against female politicians in West Africa: A case of Sierra Leone (Makalay Sonda)
  • Gewalt und System: Begriffe, empirische Befunde und gesellschaftliche Kontexte von Gewalt in der Geburtshilfe (Dr. Tina Jung)
  • Virtual reality in crime research: An introduction and review (Prof. Dr. Dr. Jean-Louis van Gelder)
  • Lynchgewalt in Lateinamerika (Dr. Enzo Nussio)
  • Was nehmen Opfer als gerecht wahr? Sozialpsychologische Erkenntnisse über Strafbedürfnisse, gerechtigkeitsbezogene Zufriedenheit und Empowerment (Prof. Dr. Friederike Funk)
  • Abseits des Mainstreams: Potenziale qualitativ-rekonstruktiver Forschung am Beispiel von Jugendkriminalität, Neosalafismus und marginalisierten Stadtteilen (Dr. Katharina Leimbach)
  • Aggressionen und Gewalt gegen Politiker*innen in Deutschland – Vorstellung eines deutschlandweiten Forschungsprojekts auf allen politischen Ebenen (Dr. Farina RühsAnna HahnemannDr. Anne-Kathrin Kreft & Philipp Müller)
  • Coping with emotionally challenging research: Findings from the Researcher Wellbeing Project (Dr. Tina Skinner)
  • Proaktive Gewalt und soziale Ordnung (Prof. Dr. Michael Windzio)
  • Erste Ergebnisse der Berliner Farm Crime-Untersuchung (Prof. Dr. Kirstin Drenkhahn)
  • Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendungen – Situationen, Bewertungen und Aufarbeitung (Laila Abdul-Rahman und Prof. Dr. Tobias Singelnstein)
  • Sentencing Guidelines in England and Wales: A Pioneer for the German Judicial System (Prof. Julian Roberts)
    Die Präsentationsfolien stehen hier für den Download zur Verfügung.
  • Der Entwicklungsverlauf von opioidabhängigen Strafgefangenen nach ihrer Entlassung in Abhängigkeit der Suchtbehandlung (Substitution vs. abstinenzorientiert) (Prof. Dr. Mark Stemmler)
    Die Präsentationsfolien stehen hier für den Download zur Verfügung.
  • Diskriminierungserfahrungen und Viktimisierung durch Vorurteilskriminalität – Empirische Einblicke in Betroffenenperspektiven (Prof. Dr. Eva Groß und
    Prof. Dr. Joachim Häfele)
  • Jugenddelinquenz im schulischen und wohnräumlichen Kontext (Prof. Dr. Clemens Kroneberg)
    Die Präsentationsfolien stehen hier für den Download zur Verfügung.
  • Sexualität und Gewalt unter Jugendlichen (Prof. Dr. Elisabeth Tuider) 
  • Die Spätverfolgung von NS-Verbrechen durch die deutsche Strafjustiz (Prof. Dr. Boris Burghardt)
  • Evaluation der reformierten Vorschriften über den Menschenhandel im StGB– Ergebnisse einer aktuellen Studie (Nora Labarta Greven und Prof. Dr. Tillmann Bartsch)
    Die Präsentationsfolien stehen hier für den Download zur Verfügung.
  • Was bleibt vom Grundrecht auf Sterbehilfe? (Prof. Dr. Bernd Hecker)
    Die Präsentationsfolien stehen hier für den Download zur Verfügung.
  • Schwangerschaftsabbruch im Recht (Prof. Dr. Liane Wörner)
  • Haft zu Hause versus im Gefängnis – Unterschiede in der Legalbewährung von Strafgefangenen nach elektronisch überwachtem Hausarrest und der Strafhaft in einer Justizanstalt (Cornelia Auer)
  • Werte und Einstellungen (muslimischer) Jugendstrafgefangener (Dr. Wolfgang Stelly, Paulina Lutz)
  • Terrorismusfinanzierung (Prof. Dr. Frank Saliger)
  • Pornographie und sexuelle Selbstbestimmung (Dr. Anja Schmidt) 
  • Radikalisierung – Empirische Befunde, begriffliche Ambivalenzen und gesellschaftspolitische Konsequenzen (Dr. Julian Junk)
  • Resilienz (Prof. Dr. Raffael Kalisch)
  • Evaluation des Anti-Doping-Gesetzes (Prof. Dr. Elisa Hoven)
  • Wer bestimmt, was man online sagen darf: Regelbildung in digitalen Kommunikationsräumen (PD Dr. Matthias C. Kettemann, LL.M. (Harvard))
  • Die Praxis der Verständigung im Strafprozess. Ergebnisse einer bundesweiten Online–Befragung. (Prof. Dr. Jörg Kinzig)
  • Cybercrime – Die Diskrepanz zwischen Hell- und Dunkelfeld (Mag. Dr. Edith Huber)
    Die Präsentationsfolien stehen hier für den Download zur Verfügung.
  • Amoktaten  – Ursachen und Prävention (Prof. Dr. Britta Bannenberg)
    Die Präsentationsfolien stehen hier für den Download zur Verfügung
  • Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch Kleriker (Prof. Dr. Harald Dreßing)
  • Clankriminalität (Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl)
  • Rechtspopulismus in der Arbeitswelt. (Björn Allmendinger)
  • Scharia als Weg zur Gerechtigkeit? Eine Analyse der Rezeption salafistischer Online-Videos durch junge Menschen. (Lino Klevesath, M.A & Annemieke Munderloh, B.A, Forschungsstelle FoDEx, Institut für Demokratieforschung (Uni Göttingen)) 
  • Wen kontrolliert die Polizei? Erkenntnisse zum Ethnic Profiling im Großstadtrevier (Dr. Daniela Hunold)
  • Gewalt und Konflikte in der öffentlichen Verwaltung (Prof. Dr. Johanna Groß)
  • Religion und Gewalt (Johannes Beller, M.Sc.)
  • Alles nur ein Spiel?! Agressive Fantasien als Prädiktoren aggressiven Verhaltens? (Prof. Dr. Rebecca Bondü)
  • Turning to political violence: The Emergence of Terrorism (Dr. Marc Sagemann)
  • Hirnbiologische Grundlagen gewalttätigen Verhaltens (Prof. (em.) Dr. med. Bernhard Bogerts)
  • Politisch motivierte Gewalt unter Jugendlichen – Ausgewählte Ergebnisse einer quantitativen Schülerbefragung (Dr. Alexander Yendell und Julia Schuler)
  • Delinquenz bei jugendlichen Immigranten: Ein migrationsspezifisches Phänomen oder jugendtypisches Verhalten? (Prof. Dr. Peter F. Titzmann) 
  • Cybercrime – Aktuelle Entwicklungen eines neuen Deliktfeldes (Andreas May und Dr. Benjamin Krause)
  • Ideologisierte Islamauslegungen bei jungen Menschen (Dr. Anja Frank)
  • Suchterkrankungen – Wer gerät in den Sog der Abhängigkeit? (PD Dr. Hans-Jürgen Rumpf)

Alle Infos auf einen Blick:

04. November 2025, 18:00 - 19:30 Uhr

Lützerodestr. 9, 30161 Hannover
& online

Prof. Dr. Nadine Jukschat (Hochschule Zittau/Görlitz)

Hinweise:

Diese Veranstaltung findet hybrid statt. Eine Teilnahme ist somit in Präsenz und online möglich.

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