Historische Wurzeln von Kriminalität im internationalen Vergleich

Projektzeitraum/Status

laufend

Projektmitarbeitende

Dr. Jan-Philip Steinmann (Projektleitung)

Antonia Hock (Wissenschaftliche Hilfskraft)

Projektbeschreibung

Im Mittelpunkt steht die Frage, ob länderspezifische historische Wurzeln gegenwärtige kriminalitätsbezogene Wahrnehmungen und Erfahrungen in Europa prägen. Dabei wird das Themenfeld von Migration und Kriminalität im Besonderen in den Blick genommen. Im Kern steht die Annahme, dass die vergangene geopolitische Bedrohung eines Landes und die historische Verflechtung aus Einwanderungs- und Strafrecht in einem Land (bekannt unter dem Begriff „crimmigration“) bislang unterschätzte Aspekte darstellen, die Spätfolgen nach sich ziehen. Eine solche historisch informierte und international vergleichende Perspektive kann dazu dienen, gegenwärtige Ängste vor migrantischer Kriminalität aufseiten von Einheimischen sowie heutige Kriminalitätsopfererfahrungen von Migrant*innen besser zu verstehen. Sind zur Erklärung kriminalitätsbezogener Wahrnehmungen und Erfahrungen bisher primär gegenwärtige Erklärungsfaktoren herangezogen worden, die im jeweiligen nationalstaatlichen Container ihre Wirkung entfalten, kann das Einnehmen einer (komparativen) makro-historischen Perspektive länderspezifische zeitlich zurückliegende Ursachen ebensolcher Wahrnehmungen und Erfahrungen offenlegen.