Sanktionierung von Normverstößen in ethnisch pluralen Gesellschaften

Projektzeitraum/Status

Pilotstudie in Durchführung, Antrag in Vorbereitung

Projektmitarbeitende

Dr. Jan-Philip Steinmann (Projektleitung)

Leonie Dreißigacker

Antonia Hock (Wissenschaftliche Hilfskraft)

Projektbeschreibung

Ziel ist es, die Frage zu beantworten, wie und unter welchen Bedingungen es zu ethnischen Asymmetrien bei der Durchsetzung sozialer Normen kommt. Im Mittelpunkt steht die Sanktionierung von Normverstößen, also eine Reihe von Reaktionen (z.B. Worte, Gesten, Blicke), mit denen Menschen ihre Missbilligung gegenüber anderen ausdrücken, die eine Norm übertreten. Bisherige empirische Evidenzen belegen eindeutig ethnische Asymmetrien bei der Durchsetzung sozialer Normen: Mehrheitsangehörige sind besonders aktiv bei der Ahndung von Normverstößen und Minderheitenangehörige sind eher Ziel von Ahndungen (unabhängig von der Identität derjenigen, die einen Normverstoß anmerken). Es gilt jedoch zwei Leerstellen bisheriger Forschung zu begegnen. Erstens ist das Wissen über die Motive von (Nicht-) Sanktionierenden beschränkt und zweitens ist wenig über kontextuelle Einflüsse (sowohl Makro- als auch Mikrokontexte) bekannt. Angestrebt wird deshalb eine Verknüpfung von Verhaltens- und Einstellungsdaten (d.h. eine Kombination aus Experimental- und Surveyforschung) sowie die Verortung von Experimenten in verschiedenen Kontexten.

Im Sommersemester 2023 und Wintersemester 2023/2024 findet an der Georg-August-Universität Göttingen eine Pilotstudie statt, die der Vorbereitung des eigentlichen Projekts dient.