Der Niedersachsensurvey 2019 untersucht das Dunkelfeld der Jugendkriminalität, d. h. Gewaltopfererlebnisse, Gewalttäterschaften sowie Opfer- und Täterschaften von Eigentumsdelikten. Zusätzlich werden Bedingungsfaktoren von Jugendkriminalität sowie weitere Formen abweichenden Verhaltens erfasst, darunter Schulabsentismus und der Konsum von Alkohol und Drogen. Inhaltlich knüpft die Befragung an die bisherigen KFN-Schüler*innenbefragungen und insbesondere an die drei vorangegangenen Befragungen des Niedersachsensurveys aus den Jahren 2013 bis 2017 an. Um die Entwicklung der Jugenddelinquenz und deren Bedingungsfaktoren darzustellen, werden die Ergebnisse der Befragung 2019 in erster Linie mit denen der Befragung 2017 in Beziehung gesetzt. Teilweise wird auch ein Gesamttrend seit 2013 dargestellt.
Im Hinblick auf die Delinquenz (aus Opfer- und Täter*innenperspektive) kann festgehalten werden, dass einige Delikte in den vergangenen Jahren wieder leicht zunehmen, wenngleich Kriminalität von Jugendlichen im Jahr 2019 immer noch deutlich weniger verbreitet ist als vor zwölf Jahren als das KFN eine deutschlandweite Befragung unter Jugendlichen durchgeführt hat.
Insgesamt kann auch von positiven Entwicklungen berichtet werden: Zum Beispiel rauchen die Jugendlichen in der Tendenz weniger, sie teilen etwas weniger rechtsextreme Einstellungen und erfahren weniger körperliche Gewalt durch ihre Eltern.