Das Programm Klasse2000 hat in den letzten Jahren bundesweit über 1.7 Millionen Kinder erreicht und ist damit das in Deutschland am weitesten verbreitete, im Schulunterricht verankerte Programm zur Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Gewaltvorbeugung in der Grundschule. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war eine umfassende Evaluation des Klasse2000-Präventionsprogramms in Niedersachsen. Hierfür wurden Viertklässler*innen am Ende ihrer Grundschulzeit befragt, die das Programm Klasse2000 durchlaufen haben sowie Kinder, die nicht am Programm teilgenommen haben. Um neben der Selbsteinschätzung der Kinder ebenso eine Fremdeinschätzung einer außenstehenden Person zu erhalten, wurde jeweils ein Elternteil dieser Schüler*innen befragt. Neben Fragen zu den relevanten Outcomes des Präventionsprogramms erhielten diejenigen Eltern, deren Kinder am Programm teilgenommen haben, auch Fragen zur Bewertung des Programms. Darüber hinaus fand ebenso eine Lehrkräfte- sowie Schulleiter*innenbefragung statt. Diese wurden zu ihren Erfahrungen mit Klasse2000 befragt.
Da es im Rahmen des beschriebenen Forschungsansatzes nicht möglich ist, die Schüler*innen auf eine Experimental- und Kontrollbedingung zu randomisieren, wurde mit der sogenannten inverse propensity score weighting (IPTW)-Methode ein alternativer Ansatz durchgeführt. Zudem wird analysiert, ob der Grad der Programmtreue mit der Wirksamkeit des Programms in Verbindung gebracht werden kann und ob selektive Wirkmechanismen hinsichtlich unterschiedlicher Schüler*innenmerkmale und Schulklassenmerkmale vorliegen, die eine Variation potenzieller Programmeffekte erklären können.
Bericht (PDF)