Trans Personen im Strafvollzug: Erfahrungen, Bedürfnisse, Herausforderungen

 

Projektzeitraum

01.10.2023 – 30.09.2025

Projektmitarbeitende

Projektleitung: Dr. Laura Klebe und Prof. Dr. Tillmann Bartsch

Helena Schüttler

Finanzierung

Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Förderprogramm Pro*Niedersachsen

Projektbeschreibung

Der deutsche Strafvollzug basiert auf dem sogenannten Trennungsprinzip (vgl. etwa § 170 Abs. 2 Niedersächsisches Justizvollzugsgesetz) und dabei bislang auf einer binär-biologischen Aufteilung von Männern und Frauen, die in getrennten Abteilungen oder Anstalten untergebracht werden. Eine der Geschlechtsidentität entsprechende Unterbringungsform wird bisher – soweit ersichtlich – nur in Ausnahmefällen praktiziert. Entsprechend bewegt sich die Unterbringung von trans Personen im Strafvollzug in einem Spannungsfeld zwischen dem aus dem Allgemeinen Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG) abgeleiteten Recht auf geschlechtliche Identität einerseits und den nicht bewiesenen, aber teils vermuteten Gefahren für Mitgefangene andererseits. Diesem Spannungsfeld und den hiermit verbundenen Fragen hat sich die Forschung bislang kaum gewidmet. So fehlt es bereits an Erkenntnissen zur Anzahl von trans Personen im Vollzug, aber auch an Befunden zu ihren Erfahrungen und Bedürfnissen sowie den Herausforderungen, mit denen sich die Institution Strafvollzug im Umgang konfrontiert sieht.

Das Ziel des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (Förderprogramm Pro*Niedersachsen) geförderten Projektes besteht darin, Recht und Praxis des Strafvollzugs bei trans Personen eingehend zu untersuchen, allfällige Änderungsbedarfe zu identifizieren und Handlungsempfehlungen für Politik und Vollzug zu formulieren. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und erfolgt auf Basis eines modular-gestuften Forschungsdesigns, das eine Analyse einschlägiger rechtlicher Regelungen, quantitative Befragungen von Landesjustizministerien und Anstaltsleitungen sowie qualitative Interviews mit Anstaltsmitarbeitenden und inhaftierten trans Personen enthält.