Projektzeitraum |
01.09.2019 – 31.03.2023
Projektmitarbeitende |
Finanzierung |
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Verbundpartner |
Universität Lübeck (Projektleitung, Koordination: PD Dr. Hans-Jürgen Rumpf, Dr. Gallus Bischof, Dr. Anja Bischof)
Universitätsmedizin Greifswald (Datenerhebung, Datenmanagement, Beratung: Prof. Dr. Christian Meyer)
Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (Programmentwicklung, Beratung: PD Dr. Dr. Severin Haug)
Projektbeschreibung |
Berufsschüler*innen stellen eine bedeutsame Zielgruppe zur Prävention von Suchtmittelkonsum und Internetbezogenen Störungen dar. Gleichzeitig fehlen einheitliche und gut evaluierte Präventionsprogramme für diese Gruppe.
Ziel des von der Universität Lübeck geleiteten Verbundprojektes ist es, im Rahmen eines partizipativen Prozesses in Anlehnung an etablierte Qualitätsstandards ein konsumrisikoübergreifendes Suchtpräventionsprogramm für das Berufsschulsetting zu entwickeln, zu evaluieren und dessen nachhaltige bundesweite Implementation sicherzustellen. Im Einzelnen verfolgt das Projekt die folgenden Ziele.
- Partizipative Modifikation eines evaluierten Präventionsprogramms
- Einbettung dieses Programms in das Berufsschulsetting
- Evaluation von Konzept (Befragung von Expert*innen), Prozess (Befragung von Lehrer*innen und Schüler*innen) sowie Wirksamkeit (randomisierte Kontrollgruppenstudie).
- Sicherstellung von Nachhaltigkeit durch Entwicklung eines Internetportals, welches Konzeptbeschreibung, digitale Anwendungen, Materialen und Kontakte bereitstellt.
Den Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit des KFN bildet die Evaluation des Programmes. Hierbei sind eine Konzeptevaluations-, eine Prozessevaluations- und eine Wirksamkeitsevaluationsphase vorgesehen.
Konzeptevaluierung
Für die Prüfung der Konzeptvalidität wird eine Befragung im Sinne einer Delphi-Studie mit 30 Experten*innen aus den Bereichen Prävention, Sucht und Pädagogik sowie mit Schüler*innen und Lehrkräften durchgeführt. Ziel ist, Einschätzungen und Verbesserungsvorschläge zu Qualitätskriterien des Präventionskonzepts zu sammeln. Es gilt, die Anforderungen an Prävention aus Sicht von Präventions- und Suchtfachkräften und die Möglichkeit der Anpassung an die schulische Lebenswelt aus Sicht von Lehrkräften und Lernenden in einem iterativen Prozess zusammen zu bringen.
Prozessevaluierung
Die Prozessevaluierung erfolgt quantitativ durch eine Online-Befragung von 300 Schüler*innen und 50 Lehrer*innen nach Abschluss des Programms in den teilnehmenden Schulen sowie qualitativ mit jeweils einer Fokusgruppe aus Lehrer*innen respektive Schüler*innen. Ziel ist es, Akzeptanz und Praktikabilität des Präventionsansatzes sowohl bei Lehrkräften als auch bei Lernenden zu prüfen. Die Befragung soll dementsprechend beinhalten, welche Elemente als positiv bewertet werden, inwiefern sich bei beiden Gruppen Wissenszuwachs entwickelt hat und welche Elemente als weniger angenehm, nicht praktikabel oder hinderlich wahrgenommen werden.
Wirksamkeitsevaluierung
Es erfolgt eine Prüfung der Wirksamkeit mit einem Cluster-randomisierten Design mit zufälliger Zuweisung zu Interventions- und Kontrollgruppe. Die Randomisierung erfolgt auf Klassenebene, um Spill-Over-Effekte zu vermeiden. Die Stichprobenziehung berücksichtigt die unterschiedlichen Ausbildungsziele und weitere relevante Merkmale auf Basis eines adaptiven stratifizierten Randomisierungsprozederes (minimisation algorithm by Pocock & Simon 1975).